Alle wollen es machen. Alle sollten es machen. Viele machen es bereits schon.
Andere bereuen es, nicht gemacht zu haben. Die Datensicherung.
Ich glaube fast sicher sagen zu können, dass heute in jedem Haushalt ein PC steht. Wenn es nicht ein PC ist, dann sind es mit Sicherheit Tablet (Pad) oder Mobiltelefon. Auch die letzteren zwei gelten als Computer. Fakt am Rande: die heutigen "Pads" und Mobiltelefone, haben mehr Rechenstärke als die Computer die damals Menschen auf den Mond gebracht haben. Die Leistung, die wir inzwischen in den Händen halten können, ist enorm.
Auf/In diesen elektronischen Wunderwerken liegen viele, für uns, wertvolle Daten: Notizen, Bilder, Kontakte, Nachrichten aller Art (SMS, Email), Passwortmanager, Internet-Banking, Reiseunterlagen, Zugangscodes, Ausweise, Flug- und Konzerttickets, Dokumente die hinterlegt sind für den schnellen Abruf.
Und dann passiert's....... Weg!
PC startet nicht mehr, Tablet (Pad) fallen gelassen, Mobiltelefon liegen gelassen oder wurde gestohlen. Panik bricht langsam aus, je mehr man versteht was man auf dem Gerät an Information liegen hat, auf die man nicht mehr zugreifen kann.
Beruhigend wenn man ein aktuelles Backup hat. Wenn nicht, dann wird es fast unmöglich die Daten wieder zurück zu bekommen. Für ein Geschäft das nicht vorgesorgt hat, kann das den Konkurs bedeuten. Abgesehen von Produktions- und Planungsdaten bei einem produzierenden oder handwerklichen Betrieb, ist auch die Gefahr da, sämtliche Daten des Büros verloren zu haben: Dokumente, Korrespondenz, Zeichnungen, Pläne, Buchhaltung, Kalkulationen, Entwürfe, Faktura-Daten, Kundendaten...
Für alle Geschäfte dürfte mittlerweile klar sein, dass Sie verpflichtet sind Datensicherungen zu machen. Gegen Datenverlust bei Grobfahrlässigkeit gibt es keine Unterstützung von Versicherungen (sofern man für Datenverlust überhaupt versichert ist).
Es gibt zwei Formen der Datensicherung: lokal und extern. Dazu später mehr...
Für Mobiltelefone und iPads auf iOS Basis (Apple Geräte)
Hier gibt es zwei Möglichkeiten eine Datensicherung (Backup) zu machen. Einmal via iTunes und einmal via iCloud direkt auf dem iPhone (dieses Konto muss gleich beim ersten Start des iPhones sowieso erstellt werden). Platz auf iCloud kann Zusatzkosten mit sich führen.
Der Vorteil von Backups beim iPhone: wenn das iPhone verloren geht oder gestohlen wird, kann man es aus der Ferne löschen und somit für den nächsten unbrauchbar machen. Kauft man sich ein neues iPhone, kann man den letzten Backup auf das Mobiltelefon laden und alles ist wieder da - sogar die Position der Icons. Die Lösung beim iPhone ist sehr bequem - aber man sollte auch hier regelmässige Backups machen. Das gleiche gilt für Apples iPad.
Mobiltelefone und Tablets auf der Basis von Android
Hier ist die Lage ein wenig verzwickter weil es keine eindeutige "alles in einem" Lösung gibt.
Es gibt Zusatz-Kaufsoftware um Backups zu machen. Leider kann keines dieser Lösungen das Android Mobiltelefon oder Tablet komplett sichern, und genau wie es vorher war, wiederherstellen.
Man kann die Geräte so einstellen, dass ein Grossteil der Daten über ein Google-Eigenes Backup laufen. Aber eben alles eins zu eins sichern, kann Android nicht. Da muss man hin und wieder selbst manuelle Sicherungen machen.
Der kleine Vorteil von Android Geräten ist, dass sie wie eine Festplatte erkannt werden, wenn man sie mittels Kabel mit einem PC verbindet. Das bedeutet, das man direkten Zugriff auf Daten hat
Dort muss man allerdings die Daten manuell auf eine externe Festplatte kopieren und somit eine "Sicherung" der Daten machen.
Apple Mac Computersysteme
Hier hat Apple geniales geleistet mit "Time Machine".
Apple Computer haben bereits, im System integriert, ein Programm namens Time Machine.
Mit diesem Programm kann man, sehr bequem, eine externe Festplatte oder sogar ein im Netzwerk gelegenes Laufwerk ansteuern und dann macht das Program ein komplettes Backup. Die Software ist recht leicht zu bedienen und man kann auch die Häufigkeit der Backups definieren. Wenn man dann mal eine Datenpanne hat, kann man mittels dem gleichen Programm alles wieder zurückspielen wie es vorher war oder auch nur einzelne Dateien oder Ordner.
Windows PC Systeme
Es gibt eine Vielzahl an Software, die man verwenden kann um Backups erstellen zu können. Derzeit wohl am bekanntesten und am zuverlässigsten ist das Programm Acronis. Leicht zu verstehen, lässt sich auch hier die externe Festplatte oder das im Netzwerk definierte Laufwerk ansteuern, um das Backup-Ziel festzulegen. Grosse und kleine Backups lassen sich hier definieren (auf diese Möglichkeit gehe ich hier nicht ein weil zu Umfangreich). Zur Not, kann man das ganze System wiederherstellen oder auch nur einzelne Dateien oder Ordner, falls verloren gegangen.
Leider kenne ich mich mit Linux gar nicht aus und kann dort kein Urteil abgeben.
Cloudlösungen Cloudlösungen sind mit Vorsicht zu geniessen. Die ganzen Daten z.B. via Dropbox laufen zu lassen, heisst nicht, dass das ein Backup ist oder die Daten sicher sind. Dropbox spiegelt lediglich die Daten auf deren Server - zwar auch verschlüsselt, aber da die Daten in den USA lagern, hat die Regierung dort jederzeit Einsicht wenn es dazu einen Grund gäbe. Aber, immerhin, die Datenübertragung ist verschlüsselt und die Datenlagerung auch. Ob man mit einer Cloudlösung arbeiten möchte, muss jede:r selbst für sich wissen, insbesondere mit was für Daten gearbeitet werden (alltägliche oder hoch sensible Daten).
Zu den Formen der Datensicherung
Für Firmen ist es sehr wichtig die Daten einmal zentral (z.B. auf einer externen Festplatte oder auf einem RAID Server) zu lagern. Wenn etwas passiert, hat man sofortigen Zugriff auf die Backups. Das Backup ist somit lokal gelagert.
Was ist wenn jedoch im Geschäft eingebrochen wird, der PC / Notebook gestohlen oder gar kaputt gemacht wurde...?
Da kommt die zweite Datensicherung ins Spiel, die (hoffentlich) extern gelagert wurde.
Das gleiche Backup wie im Geschäft, sollte man ebenfalls irgendwo ausserhalb des Geschäfts liegen haben.
Das kann sein, eine zweite externe Festplatte die Abends abgehängt wird und mit nachhause genommen wird.
Auch ist es möglich ein Backup (mit vorheriger Verschlüsselung) in die Cloud (Dropbox, Mount10, etc) hochzuladen oder auf einem externen, privaten Server hochzuladen. Hauptsache man hat das gleiche Backup, wenn alle Stricke reissen, nochmals irgendwo.
Das alles hat natürlich zur Folge, dass man einiges an Geld ausgeben muss und vor allem eine klare Strategie, passend für die eigenen Bedürfnisse, haben muss. Für kleines Geld gibt es Lösungen, die ein wenig Disziplin erfordern. Für grösseres Geld gibt es Lösungen die, einmal zusammengestellt, im Hintergrund laufen, ohne das man sie merkt.
Fazit: den Wert eines Backups, merkt man erst dann, wenn man ihn dringend braucht. Abgesehen davon: Geschäfte sind verpflichtet sämtliche anfallende Daten 10 Jahre lang zu lagern. Das Gesetz will es so. Das gibt, je nach Geschäft, riesige Datenmengen. Alleine schon deswegen sind Backups sehr wichtig.
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